Hast du schon mal Tagliatelle al Ragù Bianco probiert? Ich liebe diese Variante des Ragù, mit Weisswein und ohne Tomaten wie z.B. bei der Bolognese. Mittlerweile habe ich es schon so oft gekocht, dass es nun endlich auch einen Platz auf dem Blog findet. Passend zur Regio-Challenge mit lokalen Zutaten aus einem 30-Kilometer-Radius. Aber dazu nun mehr.
Regio-Challenge: lokale Produkte und Zutaten
In meiner Küche schaue ich darauf, möglichst saisonale Zutaten für meine Gerichte zu verwenden. Das heisst beispielsweise Erdbeeren gibt es bei mir nur, wenn sie auch aus der Schweiz sind. Auch beim Klassiker Spargel halte ich mich zurück, bis ich welchen aus der Region kaufen kann. Die Herkunft Schweiz ist auch bei weiteren Lebensmittel wichtig. Doch hast du schon mal versucht, ausschliesslich Lebensmittel aus einem 30km Radius zu konsumieren?
Für die Regio-Challenge des Kleinbauernverbandes habe ich genau das ausprobiert. Es wird nur konsumiert, was innerhalb eines 30km Radius entstanden ist. Das gilt auch für Einkäufe beim Bäcker, ist das von ihm verwendete Mehl wirklich lokal? Und ganz ehrlich: es ist gar nicht so einfach. Schlussendlich habe ich es auch nur für einzelne Gerichte geschafft und keinen ganzen Tag durchgehalten, geschweige denn eine ganze Woche. Schon alleine mein Kaffee ist nicht regional.
Die Challenge förderte bei mir aber auf jeden Fall das Bewusstsein dafür, sich noch mehr mit den Lebensmitteln auseinanderzusetzen. Zu hinterfragen, die Zutatenliste auf verarbeiteten Produkten genau anzuschauen. Denn nicht nur saisonal und regional ist ein Thema, auch unnötige Inhaltsstoffe sind ein Thema. Hast du mal nachgeschaut, worin überall Zucker enthalten ist? Dazu kann ich euch die Insta-Story von einer lieben Kollegin empfehlen: schaut mal bei Lara vorbei.
Keiner ist perfekt. Ich sicher nicht. Trotzdem ist es ein wichtiger Schritt, sich mit seinem Essen auseinander zu setzen.
Ragù Bianco: eine Alterantive zur Sauce Bolognese
Hab ich es schon erwähnt? Ich liebe dieses Ragù Bianco. Ich ziehe es mittlerweile auch der Sauce Bolognese vor. Es kommt dank dem Speck und dem würzigen Kuro-Hack ganz ohne zusätzliches Salz aus und ist den Aufwand auf jedenfall wert. Üblicherweise käme noch Sellerie in das Gericht, da ich mit diesem aber auf Kriegsfuss stehe, lasse ich ihn einfach weg.
Tagliatelle Pasta selber machen
Wenn du einmal selbst gemachte Pasta probiert hast, willst du keine anderen mehr. So geht es zumindest mir. Wenn ich schon längere Zeit in der Küche stehe und dieses schmackhafte Ragù Bianco zubereite, gehört dazu auch nichts anderes wie selbstgemachte Tagliatelle. Und ganz ehrlich: es ist echt einfach!
Für die Tagliatelle richte ich mich nach den Angaben von Claudio aka Anonyme Köche ganz ohne Öl und Salz. Bei ihm kann man übrigens auch Pasta-Workshops besuchen und vom Maestro lernen, wie man richtig feine Pasta macht. Dazu kann ich dieses tolle Interview empfehlen. Auch seine Ricotta Gniocchi stehen des öfteren bei mir auf dem Menüplan.
Aber nun zurück zur Tagliatelle. Ich habe keine Pastamaschine. Es ist also Manpower Womenpower gefragt. Die Tagliatelle soll nämlich hauchdünn sein (1 Milimeter ist das Ziel). Sie geht beim Kochen sowieso nochmals etwas auf. Ich würde sagen, ich hab’s fast geschafft. 😉 Stellenweise ist meine Pasta noch etwas dick. Aber hey, das kommt noch.
Tagliatelle al ragù bianco
Zutaten
Ragù
- 200 gr Hackfleisch vom Schwein
- 100 gr Speckwürfel
- 1-2 Stk Karotten (in kleine Würfel geschnitten)
- 1 Schalotte
- 1 Knoblauchzehe
- 50 ml Weisswein
- 1 EL Salbei (gehackt)
- 1 EL Rosmarin (gehackt)
- 2 Stk Lorbeerblatt
Tagliatelle (nach Anoynme Köche)
- 2 Stk Eier, gross
- 200 gr Weissmehl
Anleitungen
- Erstmal werden die Karotten in kleine Würfel geschnitten und auch die Schalotte wird klein gehackt. Den Knoblauch nur schälen und als ganzes verwenden.
- Mit etwas Öl die Zwiebeln und den Knoblauch im Topf anrösten.
- Sind die Zwiebeln glasig, kommen die Karotten dazu. Für 5 Minuten andünsten. Und die Kräuter hinzugeben. Alles schön verrühren.
- Nun die Speckwürfel hinzugeben und ebenfalls anbraten.
- Zum Schluss kommt das Hackfleisch in den Topf und wird ebenfalls angebraten.
- Mit dem Weisswein ablöschen, du kannst auch gut noch einen Schuss Wein mehr dazugeben.
- Bei geschlossenem Deckel für gut einen Stunde köcheln lassen. Immer wieder reinschauen, damit nichts anbrennt. Wenn du zu wenig Flüssigkeit im Topf hast, gib etwas Wasser oder Weisswein dazu. Brühe benötigst du nicht.
- In der Zwischenzeit kannst du die Tagliatelle vorbereiten. Mehl abwiegen und auf der Küchenkombination oder in einer kleinen Schüssel ein Ei nach dem anderen einrühren. Du solltest einen kompakten Teig erhalten, der gerade nicht mehr klebt. Ansonsten etwas Mehl dazugeben. Die Mischung kommt natürlich auf die Grösse der Eier an (ich habe L verwendet).
- Den Teig in Klarsichtfolie für 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
- Nach 30 Minuten kannst du den Teig hauchdünn (1 mm) und reckteckig auswallen. Auf die Küchen-Oberfläche etwas Mehl geben und immer wieder wenden, damit er nicht festklebt.
- Danach den Teig jeweils der Länge nach einklappen (dritteln) und nochmals der Länge nach falten. Mit einem scharfen Messer 0.5-1 cm breite Tagliatelle schneiden. Mit den Fingern die Nudeln direkt auflockern. Am besten du gibst sie auf etwas Griess und greifst locker mit den Fingern dazwischen.
- Wasser für die Tagliatelle zum kochen bringen, salzen und die Pasta ins Wasser geben. Sie benötigen nur 2-3 Minuten.
- Daneben das Ragù abschmecken und das Stück Knoblauch und die Lorbeerblätter raus nehmen. Ich gebe kein Salz mehr dazu, da der Speck und das Schweinefleisch bereits würzig sind. Mach es nach deinem Gusto: Salzen und mit Pfeffer würzen.
- Die Pasta direkt aus dem Pastatopf zum Ragù geben und durchschwenken. Mit etwas Parmesan oder frisch geriebenem Sbrinz servieren.
Notizen
Lust auf weitere leckere Gerichte aus meine Küche? Hier lang zur Lasagne al forno oder wie wäre es mit einfachen, winterlichen Ofengemüse? Oder hast du schon mal Pizza Bianco versucht, hier zu finden in der herbstlichen Variante.
Merk dir dieses Rezept auf Pinterest
Schauen wir mal welche Erfahrungen meine Kolleginnen von Foodblogs-schweiz.ch und die weiteren Teilnehmer der Challenge gemacht haben:
- Die Angelones: Kürbissuppe mit Nussbrot
- Cake, Cookies & more: Wolken Pancakes
- Foodwerk.ch: klassische Semmelknödel
- Marlene’s Sweet Things: Thurgauer Käseschnitten