Letztes Mal habe ich euch bereits von meinen Ausflugstipps und der Hochzeit in Südkorea erzählt. In diesem Beitrag widme ich mich einer meiner Lieblingsstädte überhaupt: SEOUL. Von der touristischen Seite kann ich aber nicht wahnsinnig viel berichten, waren wir doch mit unseren einheimischen Freunden unterwegs. Und da erlebt man die Stadt halt so ganz anders..
Mein Lieblingsviertel in Seoul: Hongdae – Das Einkaufs- und Karaoke Paradies
Ich liebe Seoul. Keine Frage. Irgendwie ist diese riesige Grossstadt total relaxed. Mit dem sogenannten Umlandraum wohnen fast die Hälfte aller Südkoreaner hier – also rund 24.5 Millionen Menschen. Und obwohl ich grosse Menschenmengen nach Möglichkeit meide – ausser Konzerte mit happy-hearted Menschen, fühl ich mich in dieser Stadt pudelwohl. Wir haben fast ausschliesslich in Hongdae, einem hippen Stadtviertel, gehaust. Jedes Mal wenn ich meinen südkoreanischen Freunden oder Geschäftskollegen von Hongdae erzähle, kriege ich die Antwort „Hongdae is only for young people“. Lustig ist, dass sich trotzdem alle immer wieder da finden ☺. Ich liebe die kleinen Interior Designs Stores. Das ruhige rege Treiben. Abends die Strassenmusiker und kleinen Feste, die veranstaltet werden. Und die zahlreichen Karaoke-Lokalitäten. Ich habe mir damals eingebildet – ich war schon mal im Jahr 2010 da –, dass sich die – meine – Stimme in den Räumen besser anhört. Das war ein Irrtum. Das tut sie nicht. Und sorry Monsieur, die deinige auch nicht ✌??. Die Koreaner haben eindeutig die bessere Stimme als wir. Und ich bin sicher: auch viel Makgeolli oder Soju hätte hier nicht geholfen ?.
Hoteltipp in Hongdae, Seoul: L7
Gehaust haben wir im L7, mitten in Hongdae. Meine liebe Mina hat uns das moderne und preiswerte Hotel empfohlen. Ideal zum Frühstücken, Shoppen, Ausgehen und für sämtliche Sightseeing-Abenteuer. Ein tolles 4-Sterne Hotel mit sagenhaftem Ausblick über die Stadt. Wir haben uns immer gewundert, warum so viele Menschen kurz daneben anstehen. Line Friends ist die Antwort. Die koreanische Emoji-Marke ist total beliebt bei Japanern und Chinesen – und so sind die jeden Morgen 2 Stunden um Brown Bear’s und Co’s Willen angestanden. Übrigens wer mich auf Insta verfolgt, weiss, dass ich nun auch so einen Bären ergattert habe. Das Kind in mir – ihr wisst schon.
Lediglich mit dem Taxi-Chauffeur hatten wir so unsere Probleme. Die alle kannten das Hotel noch nicht, weil es brandneu ist – und ohne der koreanischen Sprache mächtig zu sein, war das nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.
Einkaufszentrum und Spa in Seoul: Starfield und Aquafield
Das Einkaufszentrum Starfield ist ein Paradies. Lust einen Ferrari zu kaufen? Oder lieber einen BMW? Von den High-End-Labels (Koreaner lieben Luxusgüter) über die gängigen europäischen, asiatischen und amerikanischen Stores findet ihr da alles. Auch Fjällräven und Mammut fehlen nicht, sind doch die Koreaner richtige Outdoor-Freaks. Aber das allerbeste am Einkaufszentrum? Das weltbeste Spa, welches ich je besucht habe. Von Kneipp-Anlagen, über diverse Saunen und Ruheräume mit Bild und Duft. Dazu muss man sagen, dass man spezielle Spa-Kleidung erhält. Ein Tenue für den Mann – ein Tenue für die Frau. Zwischendrin trinkt man übrigens ein Bier und isst ein Ei. Am Schluss wenn man denkt, dass alles vorbei ist, geht es erst richtig los. Die Räume sind nun geschlechtergetrennt und erst da finden sich die Bäder. Viel grösser und imposanter, als dass wir es hier zu Lande kennen. Und dann? Es gibt Duschen zum Sitzen, diverse Shampoos, Haarspülungen und Peelings. Einwegrasierer, Pinzetten, Wattestäbchen und Haarbürsten, welche in einer Art Mikrowelle liegen, damit die Bakterien abgetötet werden. Auch Bodylotion und Stylingprodukte stehen zur Verfügung. Kurzum: Man kann absolut spontan nach dem Einkaufen hin und braucht rein gar nichts mitzubringen. Genial. Gekostet hat uns dieser Spass von 20.00 Uhr bis fast Mitternachts rund um die CHF 14.00. Anschliessend fühlten wir uns wie neue Menschen. Die Spa-Bilder könnt ihr übrigens in meinen koreanischen Stories auf Insta sehen (Highlights).
Koreanisches Essen: Galbi und Bulgogi
Wenn es nicht gerade frisch geköpfte Fische sind, dann lieb ich koreanisches Essen. Für Galbi sind wir am letzten Abend irgendwo in Mitte Seoul in einer Hintergasse verschwunden. Als Tourist ist dieser Ort wohl nicht so einfach aufzufinden. Kein Wörtchen Englisch und man muss sich auf eine koreanische Warteliste setzen. Falls aber jemand doch mal noch mehr wissen will, frag ich meine liebe Seele für die Kontaktdaten an. Aber mehr als ein paar geschwungene Schriftzeichen kann ich dann wohl nicht liefern. Galbi wird mit Rinderrippchen gemacht. Das Fleisch verkleinert man dann und wird gemeinsam mit Gemüse und Sauce in Salatblätter gerollt. Koreanisches Barbeque, welches meine absolute Lieblingsspeise im asiatischen Raum ist.
Auch bei Bulgogi handelt es sich um ein Fleischgericht. Im Gegensatz zu Sri Lanka ist Korea alles andere als auf Vegetarier vorbereitet. Das Fleisch wird bei Bulgogi mit einer süsslichen Sauce aus Soja, Zucker, Zwiebeln und Gewürzen mariniert. Auch dieses wird meist ins Salatblatt gerollt. Natürlich mussten wir eine Flasche mit nach Hause nehmen. Apropos, Monsieur, wann kochen wir koreanisch? ?
Mittlerweile gibt’s auch viel „Korean fusion food“ wie Dak-Galbi. Da bratet man Fleisch und Nudeln mit diversen Gemüsen und Saucen auf einem Tischgrill. Dann kommt noch Käse und Reis dazu. Sehr sehr schmackhaft, aber auch ziemlich scharf. Kimchi mein koreanisches Lieblingsgemüse, gibt’s an jeder Ecke – ebenfalls das Haemul Paejon, das koreanische Omelette. Am besten ihr fragt ein paar Locals ganz ungezwungen, wo man denn in der Gegend hervorragend essen kann.
Übrigens. Wer Lust auf zahlreiche Tiramisu im Becher hat: Mangwond-Dong Tiramisu. Auch dieses befindet sich noch in Hongdae.
Weitere Einkaufsparadies-Ecken: Insadong und Myeongdong
Von kleinen Beauty-Säcklein und -spiegeln über Holzbesteck. In Insadong findet man nahezu alles mit guter Qualität und tiefem Preis. Für Klischee-Souvenirs ist man hier also an der richtigen Ecke. Wartet nicht bis zum Flughafen, denn da bezahlt man oftmals mehr. Zwischen den Läden finden sich zahlreiche kleine Restaurants oder traditionelle Musik. Unbedingt ein Eis probieren oder einfach auch mal nur um einen Reistee zu trinken.
Das Viertel Myeongdong ist ein Muss für Kosmetik- und SkincareFans. Brands wie „TheFaceShop“, „Nature Republic“, „Missha“, „Airtaum“ und „TonyMoly“ haben gleich 3-5 Filialen alleine in dieser Ecke. Unglaublich, oder? Von Teebaumöl über natürliches MakeUp bis hin zur braunen und weissen Gesichtsfarbe ist alles mit dabei. Menschen mit buchstäblich mehreren Gesichtern, hätten hier sicherlich ihre wahre Freude ?.
Coiffeur in Seoul: Juno
Wer Zeit hat, sollte sich unbedingt zum Friseur wagen. Meine liebe Seele aus Seoul hat mich zu Juno geführt. Keine Angst vor Topffrisuren, die machen auch wirklich nur das, was ihr bestellt. Dein Koreanisch kannst du für einmal einpacken, denn die können im Gegensatz zur restlichen Dienstleistungsbevölkerung Englisch ?. Und bitte bitte ja nicht wundern: Zuerst werden die Haare geschnitten. Dann wirst du in einen anderen Raum geführt. Dort liegst du dich auf ein Bett und zäääggs sind deine Füsse auch schon oben und dein Kopf unten und die Haare werden mehrmals gewaschen und eine 10 Minütige Kopfmassage liegt auch noch drin. Dann geht’s zurück zum Stuhl und das Styling beginnt. Selbstverständlich mit Wasser, Grüntee oder Kaffee und einer kleinen Süssigkeit dazu. Gekostet hat mich das ganze übrigens knapp CHF 30.00. Und mit der Haarpracht war ich dann ebenfalls sehr zufrieden.
The High Line in Seoul: Seoullo 7017
Der Skygarden von Seoul trägt viele Namen. Die High Line ist nicht ganz so toll, wie diejenige in New York City. Aber doch auch sehenswert und eine grüne Oase allemal. Links steht ein Klavier, rechts ein Trampolin für kleine und grosse Kinder. Das rege Treiben von Seoul kann man ganz tiefenentspannt verfolgen. Am besten früh morgens oder spät abends hingehen.
Mich kann man hinstellen, wo man denn auch will, mir gefällt es irgendwie überall. Die Welt ist mein Zuhause. Und doch empfinde ich Seoul als etwas ganz besonders. Obwohl ich von der touristischen Ecke sicherlich längstens noch nicht alles gesehen habe, so fühl ich mich da eben ein bisschen wie zu Hause. Vielleicht gerade deswegen..