Schön ist’s in der Schönau Bar. Ein Lieblingsrestaurant für Menschen, die gerne teilen, gute Qualität schätzen und ein unaufgeregtes Ambiente jenseits des Hipster-Züri super finden.
Ich geb’s zu, ich hab’ mich etwas um die Gastgeber gesorgt, als klar war, dass meine Schwester und ich zum Testessen in der Schönau Bar aufkreuzen würden. Unsere Eltern haben zwei richtige Feinschmeckerinnen herangezogen. So gerne wir entsprechend gut essen, so kritisch ist jeweils auch unser Urteil. Aber zurück auf Anfang.
Wir hatten uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen, also gibt’s zuerst ausgiebig Apéro und Geplauder (ich rede viel, meine Schwester noch mehr, Drittpersonen kommen da nicht mehr mit) bei mir Zuhause. Dann ab in die Schönau Bar. Sie liegt nur einen Schritt neben der Bäckeranlage – super zentral und doch in ruhiger Umgebung, so mag ich das.
Das Restaurant hat eine angenehme Grösse und ist relativ schlicht eingerichtet. An „unserem“ Freitagabend ist es nach 19 Uhr erst halbvoll, eine Stunde später ist jeder Platz besetzt. Die Getränkekarte wartet mit spannenden Apérovorschlägen auf, für meine Schwester gibt’s trotzdem nur einen Tomatensaft, ich halte mich an die Empfehlung des Service (selten eine schlechte Taktik) und bekomme einen weissen Porto Toni mit Minze. Schlicht, direkt, gut.
Teilen statt fremdessen
Zum Essen wählt man gemeinsam aus ein paar Vor- und Hauptspeisen, die dann für den ganzen Tisch zum Teilen serviert werden. Praktisch, dass meine Schwester und ich einen ähnlichen Geschmack haben (und auch wenn ein Restaurant kein Teilen-Konzept hat, immer mit der Gabel im Teller der anderen fremdessen).
Wir entscheiden uns für den Winterblattsalat mit getrockneten Feigen, Feta und Kernen und für den Fenchelsalat mit Äpfeln und Datteln zur Vorspeise. Die Kombinationen sind ausgewogen und stimmig, die Salat ausgesprochen frisch und knackig. Das Dressing genau richtig dosiert, die Toppings vielleicht etwas zurückhaltend in der Menge. Wir sind äusserst zufrieden (und schon fast satt, die Salatportionen sind grosszügig).
Wenn’s irgendwo Morcheln und Trüffel dran hat, ist die Entscheidung ja wohl sowas von klar! Zum Hauptgang gibt’s also einen Topinamburgratin mit schwarzem Trüffel und Kalbssteak an Morchelsauce. Sehr, sehr gut und ehrlich gekocht. Heisst für mich: Ohne viel Firlefanz, dafür mit qualitativ hochwertigen Zutaten. Unsere Hauptgangportionen waren nicht sonderlich gross – also genau richtig für meine Schwester und mich, wer einen Tag Draussen gearbeitet hat, bestellt wohl eher noch ein drittes oder viertes Gericht.
Das Dessert kommt im Glas, was ich als Lunch im Glas Bloggerin natürlich nur sehr super finden kann. Hier muss man sich nun aber schon recht gerne haben, um zu teilen. Da macht Schöpfen nämlich keinen Sinn, gemeinsam Löffeln ist angesagt. Das weisse Schokoladenmousse und das Orangen-Caramelköpfli schmecken gut, ans hohe Niveau von Vorspeisen und Hautgänge kommen die Desserts aber nicht ganz ran.
Willkommen auf meiner Resti-Liste, Schönau Bar
Wir haben einen sehr schönen und ausserordentlich feinen Abend in der Schönau Bar verbracht. Das unaufgeregte Ambiete ist gerade in Zürich nicht selbstverständlich, ich mag den Quartiercharakter. Die Preise sind hingegen in bester Zürich-Manier ausgestaltet, aber so ist das wohl nun einfach in dieser Stadt. Der Service ist sehr freundlich, so einen halben Meter Luft nach oben betr. Aufmerksamkeit gibt’s noch. Kurz: Hier komme ich definitiv wieder vorbei. Mjam!
Wir wurden freundlicherweise in die Schönau Bar eingeladen. Vielen herzlichen Dank! Ihr könnt euch sicher sein, dass der Beitrag unserer ehrlichen Meinung entspricht.
4 Comments
Oh sieht alles richtig yummy aus! …und diese Apéro-Epfehlung hätte ich auch gewählt 😉 #portotonic-love
Merci, war’s auch. Und haha, musst beim Bestellen auch an dich denken 😉
Love the way everything is presented and served, it’s different.
Absolutely. Me too 🙂