3 Stunden. 3 Restaurants. Viele nette Köche. Und – klar – jede Menge feines Essen! Willkommen beim kitchen around in Zermatt.
Dass man auf Bloggerreisen (ich durfte für Nicole ins wunderschöne Wallis reisen, den Beitrag zum Rest der Reise findest du hier) hinter die Kulissen Blicken kann, ist vielleicht nicht vollkommen selbstverständlich, aber durchaus häufig der Fall. Also haben wir uns auch gar nichts weiter gedacht, als wir am Samstagabend beim Betreten des Restaurant Le Corbeau d or vom Küchenchef abgeholt und in den Keller eskortiert wurden. Dass unser Dinner aber genau da (und in zwei weiteren Hotelküchen) stattfinden würde, war definitiv neu, jedenfalls für mich. Und auch, dass das nicht irgendeine Show für Blogger war, sondern ein Angebot, das man ganz einfach reservieren kann. So. Ende des Werbeblocks, der aber wirklich von Herzen kam. Und zurück in die Küche von Alain Kuster.
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#1 Bei Alain Kuster im Restaurant Le Corbeau d or
„Ein Koch muss mit der Natur verbunden sein.“ Was für ein Statement. Auf unseren Tellern landeten denn auch kleine Köstlichkeiten mit rauchigen Holzaromen, aus Heu, Ziger, und, und, und. In ihrer Kombination so perfekt, dass man von kleinen Kunstwerken sprechen kann.
Dazu erzählte uns Küchenchef Alain Kuster viel über seine unter anderem von der Molekularküche inspirierten Gerichte, wo auch Walliser Aprikosen ihren Platz haben. Er ist übrigens der dienstälteste Küchenchef in Zermatt. Chapeau, Monsieur. Aber keineswegs verwunderlich, so wie er und sein Team an diesem Abend vorgelegten, hatten die anderen Küchen, die an diesem Abend noch auf uns warteten, einen tendenziell schweren Stand. Und man musste uns nach den Vorspeisen eher aus der Küche schleifen, denn höflich bitten.
Der Ausblick, wenn man in Zermatt so von Hotel A zu B transferiert. <3
#2 Bei Burkard Sattlers Crew im Restaurant Beau Site
Ich mag ja schöne Hotels, seit ich ein kleines Mädchen bin (hier spricht denn auch eine ehemalige Réceptionistin, inzwischen bin ich aber lieber nur Gast). Das Parkhotel Beau Site ist jedenfalls definitiv très beau. Eben eines dieser alten (eröffnet im Jahr 1907!) , wirklich majestätischen Häuser mit Geschichte. Nebst (etwas muffigen) Bankett-/ Frühstücksälen verfügt das Restaurant über einen wunderschönen, wie es mir schien ganz aus Holz gebauten Anbau. Da würd‘ ich dinieren. Oder, noch viel besser: In der riesengrossen Hotelküche. Genau da ging’s für uns hin. Der Chefkoch selbst war leider in den Ferien, wir wurden darum ersatzweise von der halben Küchen-Crew umsorgt. Auch gut (oder besser?).
Für uns live angerichtet: Gomser Cholera (was ist das?), ein wirklich zartes Lammcarree und Blattspinat. Das Beste war die feine, leicht tomatige Sauce. Mjam.
Mehr rollen als spazieren kann man nennen, zu was wir auf dem Weg von Hotel 2 zu 3 noch fähig waren. Aber Platz für Dessert hat’s immer, oder?
#3 Bei Jörg Elsen im Restaurant Christiania
Es war schon recht spät, als wir im Restaurant Christiania ankamen. Die Stimmung in der Küche war schön entspannt und der Küchenchef Jörg Elsen in friedlicher Plauderlaune. Der Wein, den wir den Abend über bekamen, war an allen Orten sehr stimmig. Der kühle Süsswein im Christiania aber wirklich ein Träumchen. Fürs Auge gab’s ne Flambier-Einlage, fürs Bäuchle Quarkknödel, hausgemachte Kaffeeglacé, Whiskeyaprikosen und einen Johanissbergshot.
Das kitchen around hat mir ausserordentlich gut gefallen. Vor allem den Austausch mit den Köchen über ihr Essen fand ich extrem spannend. Ein tolles Extra beim Zermatter kitchen around: Man erhält im Anschluss die Rezepte des Abends zum Zuhause Nachkochen. Das feine Quarkknödel Rezept von Jörg Elsen darf ich euch hier verraten.
Rezept für Quarkknödel à la Jörg Elsen
Zutaten für 4 Personen
75 g Butter
2 Eigelb
200 g Magerquark
90 g Weissbrotwürfel
1/8 l Rahm
75 g Mehl
40 g Griess
2 Eiweiss fest geschlagen
Gezuckerte Vanillemilch zum Pochieren
Butter mit Eigelb schaumig schlagen und Magerquark unterziehen. Weissbrotwürfel mit Rahm untermischen, als nächstes werden Mehl, Eier und Griess untergehoben. Die Masse eine Stunde kühl stellen. Dann aus dem Teig Knödel formen und für 12-15 Minuten in gezuckerter Vanillemilch pochieren.
Wir wurden freundlicherweise zum kitchen around eingeladen. Merci! Ihr könnt euch aber sicher sein, dass auch solche Beiträge unserer ehrlichen Meinung entsprechen.
1 Comment
Must have been quite the experience seeing the chefs do their thing up close like that!