
Unterwegs auf einer Bloggerreise mit Graubünden Ferien, durften Mister Princess und ich Anfang Oktober das wunderschöne Bergell kennenlernen. Und ja, selbst in der kleinen Schweiz liegt das Bergell für uns Unterländer nicht gerade um die Ecke. Aber eines kann ich dir bereits verraten, die lange Anreise lohnt sich auf jeden Fall! Und das nicht nur wegen der Kastanientorte.
Im heutigen Blogpost nehme ich dich mit ins tiefste Graubünden. Ich zeige dir das Bündner Bergell und verrate wieso die Region unbedingt auf deine Reise-Bucketlist gehört. Wir besuchen die Backstube der Gonzales und ich habe ein Rezept für eine köstliche Bündner Spezialität. Und wenn wir schon dabei sind, gibt es auch gleich noch einen Ausflugstipp für Oktober 2020.
- Reisetipp im tiefsten Graubünden: das wunderschöne Bergell
- Zu Gast in der Backstube Gonzales
- Rezept für Kastanientorte aus dem Bergell
- Ausflugstipp: Kastanienfestival – save the date 2020!
- Übernachten im Bergell
Erlebe die Schweiz – dieser Beitrag gehört zur Swissness-Serie. Das Reisejahr 2019/20 steht im Zeichen der Schweiz, ich entdeckte Regionen und Ausflugsziele, wo ich bisher noch nicht war.
Reisetipp Schweiz: Bergell, im tiefsten Graubünden
Eins vorne weg… die Anfahrt in den hintersten Zipfel des Kanton Graubünden hat es in sich. Sie dauert. Und sie lohnt sich! Denn bereits unterwegs lernt man die wunderschöne Bündner Landschaft kennen. Rund 5-6 Stunden sind wir von Zürich aus unterwegs. Wir fahren mit der SBB, mit der RhB und dem Postauto von Zürich via Landquart und St. Moritz über den Malojapass bis ins Bergell.
Das Tal Bergell verbindet den Kanton Graubünden mit Italien und liegt zwischen den Bergeller Alpen südlich und den Rätischen Alpen nördlich. Fährt man mit dem Postauto via Malojapass ins Tal, bemerkt man wie sich die Landschaft mit Fichten, Lärchen & Birken hin zu südlicherem Klima und riesigen Kastanienwäldern ändert. Je südlicher man kommt, je öfter sieht man auch Palmen entlang der Via Bregallia, die sich durchs Tal schlängelt.
Auf Anhieb verliebe ich mich in diesen hübschen Flecken Erde und schmiede bereits Pläne, hier mal etwas länger Ferien zu machen. Denn die Region rund um Soglio ist auch bekannt für den Schweizer Indian Summer, den goldenen Spätsommer und das Kastanienfestival!




Zu Gast in der Backstube der Familie Gonzales
Unser Postauto macht Halt in Vicosoprano und unser Reisegrüppchen steigt aus, denn wir wollen die Familie Gonzales besuchen. Junior Chef Patric empfängt uns zusammen mit seinem Vater in der Backstube. Seine Kastanientorte ist im ganzen Tal bekannt und auch über die Kantonsgrenzen hinaus, bekommt man die köstliche Kastanientorte (an Märkten in der ganzen Schweiz) aus der Panetteria Pasticceria Gonzalez.
Zusammen mit Patric machen wir uns ans Werk und backen die Torte nach seinem Rezept nach. Für mich war bereits in der Backstube der Gonzales klar, dieses Torte (bzw. meine eigene Interpretation) muss ich zu Hause nach backen. Was alles rein kommt? Natürlich Kastanien in allen Formen: als Mehl, glasierte Kastanien und als Püree.






Kastanientorte aus dem Graubünden – meine Interpretation
Mit Kastanienmehl aus dem Bergell im Gepäck, mache ich mich nach der Reise zu Hause ans Nachbacken. Ich habe getüftelt und ausprobiert, denn die genauen Mengen von Patrics Rezept hatte ich nicht zur Hand. Ich wusste nur, was alles reinkommt. Neben wenig (Kastanien-)Mehl, verwende ich Maronipüree (kein Vermicelle, da meist bereits mit Kirsch und Zucker versehen), glasierte Maronen, geschälte Mandeln, Zucker und Butter für die Füllung der Kastanientorte. Kastanienmehl findet man übrigens im Bio-Sortiment oder im Reformhaus. Ich habe geräuchertes Kastanienmehl direkt aus dem Bergell verwendet.
Weitere Rezeptinterpretationen findet ihr bei den Bloggerkolleginnen Nici von Magsfrisch und Simone von S-Kueche.
➜ Kastanientorte aus Graubünden – Begegnungen mit Maroni im Kastanienwald
➜ Kapriolen für Kastanien & ein Reisetipp




Kastanientorte aus dem Bergell
Zutaten
Teig
- 250 gr Dinkelmehl (dunkel)
- 120 gr Butter
- 70 gr Zucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- Butter für die Form
Füllung
- 200 gr glasierte Kastanien (ohne Flüssigkeit, zerdrückt)
- 180 gr Butter
- 180 gr Zucker
- 4 EL Mandeln (gemahlen, weiss oder mit Schale)
- 200 gr Maronipüree
- 5 EL Kastanienmehl (geräuchert, gehäuft)
- 5 EL Weissmehl (gehäuft)
Anleitungen
- Zuerst wird der Teig für den Boden vorbereitet und 1 Stunde kühl gestellt. Das Mehl zusammen mit dem Zucker und dem Salz mischen, ein Ei hinzufügen und untermischen. Nun die kalte Butter mit dem Mehl in den Fingern verreiben. Zu einem Teig kneten und kalt stellen.
- Für die Füllung den Butter mit dem Zucker schaumig schlagen. Mandeln dazugeben und unterrühren. Nun die Maronimasse dazugeben und vermengen.
- Die glasierten Maroni werden von der Flüssigkeit getrennt und mit einer Gabel grob zerdrückt. Nun die glasierten Maroni zur Masse geben und nur noch kurz unterrühren.
- Zum Schluss folgt das Kastanienmehl (geräuchert!) und das Weissmehl. Das Mehl von Hand unterheben. Solltet ihr kein Kastanienmehl finden, reicht auch nur Weissmehl. Das Kastanienmehl ist geräuchert, weshalb ich nur einen Teil davon verwendet habe, da mir die Füllung sonst zu stark geräuchert schmeckt.
- Den Teig auf einer mit Mehl bestreuten Oberfläche auswallen und in der Form platzieren. Wo nötig noch etwas ausbessern und einen Rand formen. Den Teig einstechen.
- Die Füllung auf den Teig geben und bei 170 Grad (Ober-/Unterhitze) in der unteren Hälfte des Ofens für 1 Stunde backen. 15 Min vor Schluss ev. mit Alufolie abdecken.
Notizen





Weitere Rezeptideen
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19. Dezember 2024Ausflugstipp: Kastanienfestival im Bergell
Unsere Reise durch Graubünden führte uns auch wegen des Kastanienfestivals ins Bergell. Leider fehlte Mister Princess und mir die Zeit, den ganzen Tag des Festival mitzuerleben. Und so habe ich mir den Ausflugstipp bereits für 2020 vorgemerkt und kann an dieser Stelle auf Beiträge von Bloggerkollegen verweisen. Eins ist klar: Kastanien stehen im Mittelpunkt dieses Events und ein Ausflug rund um den 11. Oktober 2020 lohnt sich! Dann auch in Verbindung mit etwas mehr Zeit und Herbst-Wandern im goldenem Herbst rund um Soglio.
➜ Claudia vom Blog Dinner um acht: Tipps für einen kulinarische Herbstreise
Übernachten im Bergell
B&B Pontisella, Stampa
Ein wahres Juwel zum Übernachten findet man in Stampa in einem alten Patrizierhaus. Die Liebe zum Detail, Kunst und Kultur, Entschleunigung und Natur – das Bed & Breakfast trifft genau meinen Geschmack. Regionale Produkte und Handwerkskunst in der hauseigenen Butéga, eine Fotoausstellung lokaler Künstler, Konzertabende im Pontisella-Garten, das B&B hat einiges zu bieten.
Eine frühzeitige Anfrage ist empfehlenswert, denn das B&B Pontisella beherbergt gerade mal vier Zimmer in dem grossen Haus. Ruhe ist also garantiert!
➜ Pontisella Bed & Breakfast, Strada Cantonale 86, 7605 Stampa / Bregaglia, +41 81 852 30 56, hello@pontisella-stampa.ch, pontisella-stampa.ch



Villa Garbald, Castasegna
Ein weiteres Highlight findet man mitten in Castasegna, der letzten Schweizer Gemeinde im Bergell, direkt vor der italienischen Grenze. Die Villa Garbald stammt ebenfalls aus dem letzten Jahrhundert und wurde 1864 nach dem Plänen von Gottfried Semper erbaut. 2004 wurde das Anwesen mit dem Turm Roccolo ergänzt, wo sich heute die minimalistischen und deshalb durchaus „inspirierenden“ Zimmer befinden. Denn die Villa Garbald wird als Seminarzentrum genutzt und die Schlichtheit der Unterkunft lenkt den Blick auf das Wesentliche. Ergänzt mit dem südländischen Flair des Haupthauses, dem blühenden Garten ein weiteres Juwel im Bergell.
➜ VILLA GARBALD, Via Principale 9, 7608 Castasegna, +41 81 838 15 15, betriebsleitung@garbald.ch, garbald.ch




Dieser Blogpost entstand durch eine unverbindliche Einladung auf eine Bloggerreise von Graubünden Ferien und den lokalen Tourismusregionen. Wir waren frei im Thema um Umfang der Berichterstattung.
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