Ich hätte ja nie im Leben gedacht, dass ich mal nach Gran Canaria reise. Es kam mir einfach nie in den Sinn. Doch als sich im November der Schweizer Herbst von seiner nassen und kalten Seite zeigte, wirkten die frühlingshaften 25 Grad Celsius auf Gran Canaria plötzlich richtig verlockend. Vier sonnige Tage habe ich auf der „Insel des ewigen Frühlings“ verbracht und dabei auch wirklich die ganze (zugegeben kleine) Insel bereist. Meine Eindrücke und Tipps für Gran Canaria hab‘ ich nun für euch zusammengefasst.
Ist schon witzig, wie man manchmal von etwas eine ganz klare Vorstellung hat, ohne dass man sich jemals wirklich damit auseinandergesetzt hätte. So ging es mir jedenfalls mit den kanarischen Inseln. Die paar Bilder, die ich gesehen hatte und die wenigen Stories von Bekannten, die mal dort waren, haben es geschafft, dass ich eine ganze Inselgruppe abgestempelt hatte. Wie falsch ich doch lag mit meiner Vorstellung, weiss ich erst jetzt, da ich endlich auf Gran Canaria war!
Es war Anfang November, die Kälte brach gerade über die Schweiz ein und ich machte mich früh morgens auf zum Flughafen Zürich. Schon beim Boarding der Edelweiss Air-Maschine wurde mir klar, dass ich das Durchschnittsalter von Gran Canaria-Reisenden massiv unterschreite. Hm, ich war ja gespannt. Nach nur etwa vier Stunden Flugzeit landeten wir in Las Palmas, der Hauptstadt von Gran Canaria. Von dort ging es mit unserem Guide und einem Bus Richtung Süden, nach Puerto de Mogán, wo wir in unser Hotel eincheckten, das Cordial Mogán Playa.
Gran Canaria ist mit einem Durchmesser von etwa 50 Kilometern eher klein, so dass man von seinem Hotel aus in Tagesausflügen die ganze Insel bereisen kann. Das machen natürlich nicht alle Besucher. Denn die Hotels bieten grösstenteils All-Inclusive-Ferien an und machen es ihren Gästen gerne schwer, das Hotel zu verlassen. So war auch unser Hotel eine wahre Oase des Glücks. Zwei grosse Poolanlagen luden zum Plantschen und Sonnen ein und gleich mehrere Hotelrestaurants, darunter ein fabelhaftes à la carte-Restaurant, verwöhnten unsere Gaumen. Das Frühstücksbuffet war – ich kann’s nicht anders sagen – sensationell. Noch nie habe ich eine so grosse Auswahl an Eierspeisen, Gebäck, frischen Smoothies und allem nur Erdenklichen gesehen.
So verlockend es aber gewesen wäre, den ganzen Tag schlemmend am Pool zu verbringen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Insel in ihrer ganzen Pracht kennen zu lernen. Und ich bin froh, haben wir das getan! Denn die Insel hat so viel mehr zu bieten, als die Hotelanlagen vermuten lassen. Der Westen der Insel ist gebirgig, rau und abenteuerlich, der Süden ist bekannt für seine Beton-Bunker-Hotelanlagen aber auch für seine wunderschönen Strände. Der Osten gehört der Industrie und der Norden steht im Zeichen der Hauptstadt Las Palmas. Das Inselinnere bietet unzählige Berge und Täler zum Wandern und Entdecken.
Es ist nicht ganz leicht Gran Canaria zu beschreiben. Diese Insel ist so vielfältig, dass es fast schon etwas verrückt wirkt. Einerseits hat sie eine gewisse historische Bedeutung. Andererseits wurde die Insel im vergangenen Jahrhundert derart von Touristenströmen überrannt, dass sie in manchen Regionen fast schon unecht wirkt. Vor allem die Städte und Bauten im Süden wurden ab den 1960er Jahren geradezu aus dem Boden gestampft. Gab es hier vorher nichts anderes als Landwirtschaft, so finden Besucher heute ein wahres Schlaraffenland vor, wo fast kein Wunsch unerfüllt bleibt.
Mir persönlich gefällt diese Vielfalt. Auf Gran Canaria kann man Golfferien machen oder Wandern gehen. Man kann sich am Strand oder Hotelpool räkeln oder durch die karge Landschaft der vulkanischen Insel biken. Man kann hier einfach alles machen. Und zwar das ganze Jahr über. Was will man mehr?
Weitere Reisetipps aus Europa oder der Schweiz findest du ebenfalls auf dem Blog.
7 Tipps für Gran Canaria-Ferien
Für diejenigen, die nun auch die Lust gepackt hat, die Insel des ewigen Frühlings zu besuchen, habe ich zum Schluss meine persönlichen Tipps zusammengefasst! Viel Spass beim Entdecken 🙂
1. Kraterwanderung auf Gran Canaria
Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und das macht sie besonders interessant für Wanderlustige. Neben klassischen Wanderwegen kann man auch Kraterwanderungen entlang von längst erloschenen Vulkanen machen. Den Vulkan Bandama, in der Nähe von Santa Brígida, umrundet man in gut einer Stunde. Die Aussicht ist fantastisch.
2. Tropische Früchte, mediterrane Oliven und afrikanische Datteln
Wer hätte gedacht, dass auf der Atlantikinsel zuckersüsse Mangos und Bananen wachsen? Aber auch würzige Oliven und feine Datteln. Gran Canaria ist ein Melting Pot der Früchte. Je nach Region werden hier tropische, mediterrane und afrikanische Spezialitäten angebaut. Für leckere Mangos, Papayas und Avocados muss man nicht mehr um die halbe Welt reisen. Eine Spezialität der Kanareninsel sind übrigens Kaktusfeigen. Die kleinen Früchte, die an Kakteen wachsen, erinnern im Geschmack an Birnen und sind voller Vitamine.
3. Strände auf Gran Canaria
Unzählige Strände säumen die Kanareninsel. Manchmal sind sie lang und schmal und glänzen goldgelb der Sonne entgegen. Manchmal sind sie aber auch wild und schwarz und erinnern daran, dass man sich auf einer Vulkaninsel befindet. Der berühmteste Strand ist wohl Las Canteras, der Stadtstrand von Las Palmas. Vier Kilometer lang und immer was los. Ebenso beliebt ist der Strand von Maspalomas, gleich hinter den Sanddünen. Ruhiger geht es da an den schwarzen Stränden an der Westküste der Insel zu.
4. Auto mieten & Gran Canaria erkunden
Gran Canaria ist gerademal 50 Kilometer lang und genauso breit. Perfekt für Erkundungstouren auf eigene Faust. Die Strassen sind sehr gut ausgebaut und man kommt problemlos überall hin. Besonders zu empfehlen sind die vielen Aussichtspunkte, von wo aus man über weite Teile der Insel blicken kann. Mein persönliches Highlight war die Aussicht vom Mirador de la Degollada de las Yeguas. Hier blickt man auf einen grossen Canyon.
5. Wandern auf Gran Canaria
Wandern kann man überall auf Gran Canaria. Die Insel ist sehr gut erschlossen, die Wanderwege sind ausgeschildert und die Eindrücke lohnen fast jeden Aufstieg. Wer ein Faible für Natur und Vegetation hat, darf sich freuen. Denn diese ist hier so vielfältig, wie sonst selten. Unter 400 Meter über Meer ist die Landschaft meist karg und erinnert an einen Wüstenplaneten. Über 400 Meter über Meer wird sie plötzlich grün und üppig. Besonders schön ist die Wanderung von Puerto de la Aldea aus Richtung Mirador del Balcón. Von dort hat man eine atemberaubende Aussicht.
6. Stand Up Paddling auf Gran Canaria
Wer das Rumliegen am Strand satt hat, kann sich zur Abwechslung die Zeit beim Stand Up Paddling vertreiben. Wir haben uns dafür zwar mit Las Canteras den perfekten Strand ausgesucht, dafür aber nicht gerade die perfekte Zeit. Denn nach einem sonnig warmen Tag ist just zu dem Zeitpunkt, als wir die Bretter unter die Arme klemmten, ein kleiner Sturm aufgezogen. Wagemutig wie unsere Reisegruppe war, hat uns das nicht aufgehalten. Wir haben uns auf die Bretter gewagt. Der Gegenwind hat das Ganze zum ergiebigen Workout gemacht.
Danke an Ursula Burgherr für die Fotos vom Stand up Paddeln 🙂
7. Mit dem Velo die Insel erkunden
Es gibt zwar weit und breit keinen Velostreifen, dennoch kann ich euch eine Velotour auf Gran Canaria empfehlen. Es geht meist entweder bergauf oder bergab, aber die Aussichten lohnen sich immer.
Princess wurde freundlicherweise vom Tourist Board of Gran Canaria in Zusammenarbeit mit Edelweiss eingeladen. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle!
6 Comments
Schön dass es dir gefallen hat, für mich ist es def. nichts. Wir waren letzten Sommer in einem Spitzenhotel (könnte irgendwo auf der Welt stehen) und haben in 2 Wochen die ganze Insel abgeklappert. Das Schöne hat mich persönlich leider zu wenig befriedigt resp entschädigt.
Schade, hat es dir nicht gefallen. Ich finde die Landschaft halt sehr schön und man hat tolle Outdoor Aktivitäten zur Auswahl. Vielleicht sind zwei Wochen auch etwas zu lang für so eine kleine Insel?
Hallo, wir sind als Paar für drei Wochen hier und die Insel gefällt uns so gut, dass es schon zum 3. Mal ist. Man kann hier Rennrad fahren oder Mountain-Biken, Wandern in den Bergen oder am Strand oder auf der Promenade. Zwischendurch kann man auch mal einen Tag am Strand oder am Pool verbringen. Wir fahren mit dem Mietauto herum, essen in kleinen Dorfrestaurants zu Mittag und staunen über die atemberaubende Landschaft.
Hallo, danke für den schönen Bericht. Kannst du sagen, in welchem Hotel du warst? Viele Grüße, Bettina
Danke für diesen tollen Bericht und die herrlichen Bilder. Ich liebe Gran Canaria! Diese Insel ist immer eine Reise wert. Vorallem die Dünen von Maspalomas sowie die kleinen Orte an der Westküste sind sehenswert. Schade, dass die alte Küstenstraße vor ein paar Jahren abgerutscht ist und seitdem gesperrt ist. Eine Fahrt dort war spannend und bot einen atemberaubenden Ausblick.
Danke für diese Eindrücke. Wir freuen uns, endlich wieder mal „normal“ in die Ferien zu gehen. Gran Canaria ist auch gut, wenn man wie wir einen Hund mitnimmt..