Als ich von Nicole die Anfrage bekam, ob ich Lust auf eine Bloggerreise zum Portwein nach Porto und Douro hätte, dachte ich sofort: KLAR! Vor Jahren habe ich ein Roadtrip in Portugal gemacht und das Land geliebt! Porto war aber noch auf meiner to do list. Ich bin zwar nicht die fleissige Alkoholtrinkerin, aber wenn, dann muss es süss sein. Also würde das mit dem Portwein schon klappen – dachte ich mir. Ausserdem gibt’s bei Wein Tastings schliesslich Spucknapfe, es geht ja um‘s Probieren… Wie man sich doch irren kann! Ich sag nur so viel: den Spucknapf habe ich nur pro forma 2-3 benützt, da die Portweine einfach zu gut waren 😉
Die langjährige Entstehung des Portweines
Auf dieser Reise haben wir uns natürlich ausführlich mit diesen edlen Tropfen von Graham’s Port befasst. Der Aufwand und v.a. die Zeit, die für die Herstellung benötigt wird, ist beeindruckend. Alles fängt im atemberaubenden Douro an, dem einzigen Anbaugebiet der Portwein-Trauben. Wir sind von Porto aus knapp 3 Stunden nach Quinta dos Malvedos gefahren, einem Weingut von Graham’s Port. Was für ein Anblick! Die Weinberge mit dem Terrassenanbau und der majestätische Fluss Douro – ein Traum sage ich euch! Die Trauben werden von Hand gelesen, um die gute Qualität zu gewährleisten. Wie bei der Weinherstellung werden sie schonend gepresst und dann gegärt. Wisst ihr, weshalb Portwein so viel süsser ist als Wein? Die Gärung wird nach 2 Wochen durch die Zugabe von Hochprozentigem gestoppt, somit wird der Zucker nicht weiter abgebaut. Deshalb hat der Portwein einen sehr hohen Alkoholgehalt – um die 20%. Der Wein wird anschliessend in der Graham’s Lodge in Gaia (bei Porto) in Fässern gelagert – je nach Portwein mehrere Jahrzehnte lang. Das interessante: die Fässer sind zum Teil 100-jährig! Wenn ein Jahrgang als hervorragend befunden wird, wird er als „Vintage“ deklariert. Dieser Portwein wird nicht in Fässern gereift, sondern in Flaschen abgefüllt und so zur Reifung gelagert.
Apéro-Tipp für den nächsten Ausgang
Vor dieser Reise hätte ich mir wohl nie einen Portwein in der Bar bestellt. Es war mir einfach nicht bewusst, wie gut so ein richtig gekühlter Portwein schmeckt. Wenn ihr also mal was neues ausprobieren wollt, dann bestellt doch beim nächsten After Work einen Porto Tonic. Der besteht aus 1/3 weissem (!) Portwein, 2/3 Schweppes Tonic, Eiswürfel und einem Zitronenschnitz.
Portwein Tasting in der Graham’s Port Lodge in Vila Nova de Gaia
Durch das Tasting konnte ich die Unterschiede zwischen den verschiedenen Portweinen richtig rausschmecken. Ein junger Portwein, wie Graham’s Fine Ruby, ist fruchtiger und frischer im Geschmack. Aged Tawnies sind mind. 10- bis 40-jährig. Je älter sie werden, desto nussiger, würziger und „sirupartiger“ schmecken sie. Einen reifen Portwein könnt ihr super zusammen mit dunkler Schokolade geniessen oder nach dem Essen. Generell schmeckt mir „fruchtig und frisch“ besser, aber ich fand auch Gefallen an den reiferen Portweinen.
Von links nach rechts: Ruby, Tawny 10 Jahre, 20 Jahre, 30 Jahre, 40 Jahre und Vintage Port 1972
Inspiration für die nächste Reise
Falls ihr noch keine Idee für eure nächsten Ferien habt, oder was Neues kennenlernen wollt: Städtetrip in Porto und dann die Seele im Douro baumeln lassen mit einem gekühlten Portwein in der Hand 😉
Wir wurden freundlicherweise zu dieser Reise eingeladen. Vielen Dank! Ihr könnt euch aber immer sicher sein, dass auch solche Beiträge unsere ehrliche Meinung beinhalten.
Blick auf Porto von Gaia aus mit der Brücke Dom Luís I.
Ufer-Promenade mit ehem. Transportschiffen, welche Fässer von Douro nach Porto transportiert haben.
Blick vom Restaurant VINUM in der Graham’s Lodge in Gaia.
Restaurant VINUM.
Mehrgängiges Nachtessen im Restaurant Rui Paula DOP in Porto.
Das wunderschöne Weingebiet Douro mit Blick auf Quinta dos Malvedos und dem Fluss Douro vom höchsten Punkt des Weingutes.
In diesem Anwesen auf dem Weingut Quinta dos Malvedos haben wir eine Nacht verbracht und wurden sehr gastfreundlich beherbergt. Schade ist dieses Haus nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, bzw. buchbar. Hier lässt es sich nämlich einige Tage aushalten!
Mittagessen auf dem privaten Anwesend von Symington im Visitor Center Quinta do Bomfim.
3 Comments
Zum Glück lese ich deinen Beitrag auf dem Weg zum Apéro – hab plötzlich schaurig Lust auf eine Porto Tonic. 😉
Richtig so 😀 Und, Gluscht gestillt? 😉
Mensch! Das sind hammer Bilder!
PS; Zum glück lagert bei mir im Keller einige Kisten Porto’s 🙂