Alle zwei Jahre findet der grösste und etablierteste Live-Kochevent der Schweiz – der Goldene Koch – statt. Letzte Woche war es wieder soweit: Im Berner Kursaal haben sich 6 Spitzenköche zum Showdown getroffen und ich durfte dabei sein! Doch nicht nur auf der Showbühne, sondern auch abseits der Kochtöpfe lief beim Goldenen Koch 2017 viel.
Über 1200 Gäste waren beim Event im Kursaal dabei und konnten live mitverfolgen, wie die Finalisten ihre Kreationen aus dem Nichts zauberten. Während 5 Stunden und 30 Minuten mussten die Kandidaten jeweils zu zweit ein Fleisch- und ein Fischgericht kreieren. Dieses wurde anschliessend auf grossen Platten der Jury präsentiert. Gewonnen hat dieses Jahr zum allerersten Mal eine Frau: Elodie Manesse! Die 24-jährige Köchin ist im Restaurant Vieux-Bois in Genf als Chef de Partie tätig. Sie war bereits im Jahr 2015 beim Goldenen Koch dabei, damals allerdings noch als Commis, also als Jungköchin und Helferin des damaligen Siegers Filipe Fonseca Pinheiro.
Die Schweizer Armeeköche des SACT
Während die Finalisten vorne auf der Bühne ihr Können zum Besten gaben, konnten die Gäste die Zeit nutzen, um sich ein bisschen umzuschauen und Bekanntschaften zu knüpfen. Schliesslich ist der Goldene Koch auch eine Netzwerk-Plattform für die Gastroszene. Ich hab beispielsweise das Team von SACT kennengelernt. Wusstet ihr, dass die Schweizer Armee ein Kochteam hat? Ich jedenfalls nicht. Das Swiss Armed Forces Culinary Team – kurz SACT – hat den Auftrag, die Schweizer Armee an nationalen und internationalen Wettkämpfen zu vertreten. Sie haben schon mehrere Auszeichnungen erhalten. Das ist auch kein Wunder, schliesslich sind ein paar richtige Talente im Team: Zum Beispiel hatte ich die Freude David Wälti kennenzulernen. Er ist Sous-Chef in der Eisblume in Worb, einem mit mit 1 Michelin-Stern ausgezeichneten und mit 16 Gault Millau-Punkten bewertenen Spitzenrestaurant. Auch Ueli Wampfler ist kein Unbekannter: er ist Patissier im Badrutt’s Palace in St. Moritz und war zuvor in der Confiserie Suteria in Solothurn tätig. Tolles Team, dieses SACT! Da werde sogar ich ein bisschen patriotisch ?
Gaumenfreuden beim Goldenen Koch 2017
Zwar durfte ich nicht die Kochkünste der Kandidaten selbst testen, denn das blieb der Jury vorbehalten, dennoch ging ich beim Goldenen Koch nicht leer aus. Für die Gäste gab es nämlich eine grosse Auswahl an Leckereien. Dafür haben namhafte Restaurants aus dem Raum Bern wie das Bellevue Palace oder das Restaurant Mille Sens ihre Starköche höchstpersönlich im Kursaal auflaufen lassen. Das Saiblingsfilet von Domingo Domingo, Chef des Mille Sens, war ein Traum! Auch das SACT hat für Gaumenfreuden gesorgt mit einem Bärner Plättli. Das wohl tollste Erlebnis war aber das Dessertbuffet. Ich konnte mich kaum davon losreissen. Was dazu führte, dass ich ganze 3 Mal zugeschlagen habe ? Offeriert wurden die kleinen Köstlichkeiten vom Swiss Pastry Design. Dieses bietet in seinem Atelier in Rüeggisberg sogar Dessertworkshops an, für diejenigen, die sich selbst mal als Patissier versuchen wollen.
Die Speisen wurden im Kursaal frisch zubereitet. Hier sind die Köche des SACT im Einsatz:
Gala-Dinner im Restaurant Kornhauskeller
Nachdem ich mir den Bauch vollgeschlagen hatte, ging der Koch-Wettbewerb in die letzte Phase. Mit der Verkündung der stolzen Siegerin und der Siegerehrung, bei der sogar unsere Bundesrätin Simonetta Sommaruga anwesend war, war der Tag aber noch nicht zu Ende: Im Anschluss an den Event gab es ein leckeres Abendessen in einem der schönsten Restaurants Berns, wenn nicht sogar überhaupt. Denn die Kulisse kann sich wirklich sehen lassen: In einem wunderschönen Gewölbekeller mit imposanter Deckenmalerei und einer atemberaubenden Empore verbirgt sich das Restaurant Kornhauskeller inklusive chicer American Bar. Wer Bern einen Besuch abstattet MUSS zumindest einen Blick hinein werfen, besser noch einen Whisky Sour an der Bar trinken. Das Ambiente könnte wirklich nicht stilvoller sein. Ich durfte also diesen kulinarischen Wahnsinnstag mit einem perfekt dazu passenden Dinner beenden. Lecker war’s!
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Toller Artikel! Liebe Grüsse Ralph