The Canadian Rockies sind quasi das kanadische Starter-Kit. Wenn du menschenleere Weiten suchst, bist du in den Rockies nicht richtig. Wenn du die wunderschönsten Flecken auf diesem Planeten sehen möchtest, ja dann sind die Rockies ein Muss für dich. Aber eins sei gesagt, du wirst eigentlich nie so richtig alleine sein. So wunderschön die Rockies sind, so sehr hat sich das herumgesprochen. Nicht zu unrecht ist der Banff Nationalpark zusammen mit dem Jasper Nationalpark, der meistbesuchte Nationalpark in Kanada. Aber: die atemberaubende Landschaft entschädigt für so vieles! Und dann ist da noch der oft unterschätzte Yoho Nationalpark.
Heute fasse ich dir also meine nicht mehr ganz so geheimen Hot Spots im Banff und Yoho Nationalpark zusammen. In einem weiteren Beitrag widme ich mich dann meinem liebsten aller Parks, dem Jasper Nationalpark. Bist du auf der Suche nach Restaurant- und Café-Tipps für Jasper? Dann hier entlang.
Banff Nationalpark Sehenswürdigkeiten
Wusstest du, dass der Banff Nationalpark der erste seiner Art war? Er besteht nämlich bereits seit 1885 und war der Startschuss zum heutigen Parks Canada-System, welches 35 Nationalparks quer durch Kanada umfasst.
Moraine Lake, der schönste See in den Rockies
Wo ist dein Happy Place? Für mich ist es (unter anderem) der Moraine Lake im Banff Nationalpark. Auch wenn es ein Touristen-Magnet (zurecht) und man dort ganz bestimmt nie alleine ist, der Moraine Lake hat für mich eine einmalige Anziehungskraft. Jedes Mal wenn ich diesen See mit seiner türkisblauen Färbung sehe, erfüllt sich mein Herz mit Glück. Aber lassen wir meine sentimentalen Ausführungen.
Der Moraine Lake ist für mich der schönste See in den Rockies und das haben leider auch viele andere Touristen bemerkt. Aber er ist es wert! Es empfiehlt sich ein Besuch am frühen Morgen (ich empfehle 1h vor Sonnenaufgang) oder später am Abend. Nach der Hauptsaison (dieses Jahr ab dem 10.9.) fährt sogar ein Shuttle vom Overflow Parking aus.
Wer es sich leisten kann, bucht ein Zimmer in der Moraine Lake Lodge und geniesst den atemberaubenden Anblick rund um die Uhr.
Hiking: Johnston Canyon und die Ink Pots bei Banff
Dass ihr im ganzen Banff Nationalpark öfters auf andere Touristen trefft muss euch bewusst sein. Aber es lohnt sich manchmal ein paar Schritte, ok sagen wir ein paar Kilometer weiter zu gehen. Der Johnston Canyon ist mit seinem Lower und Upper Waterfall ein gut besuchter Hot Spot. Wer aber ein paar Extraschritte unternimmt gelangt nach den Upper Falls zu den Ink Pots. Und hierher verirren sich nur noch eine handvoll Touristen. Die Ink Pots sind mehrere glasklare Mini-Pots auf einer breiten Ebene nach einem längeren Anstieg. Bänke entlang den Ink Pots laden zum Picknick ein. Der Aufstieg lohnt sich!
Der Hike bis zu den Ink Pots hat eine Länge von 6 Kilometer one way und einen Höhenunterschied von 300 Meter.
Peyto Lake im Banff Nationalpark
Auch hier lohnen sich die Extra-Schritte! Der dem Parkplatz am nächsten gelegene View Point ist total überfüllt. Menschen drängen sich in zwei bis drei Reihen für ihre Fotosessions mit dem türkis-blauen See. Geht man aber ein paar Meter weiter und folgt dem schmalen Trail bis zum Upper Viewpoint, wird man durch eine ebenso tolle (wenn nicht bessere) Aussicht und viel weniger Menschen belohnt. Und übrigens, siehst du welchem Tier die Form des Peyto Lakes ähnelt?
Vermilion Lakes gleich bei Banff
Die Vermilion Lakes sind eine Reihe von Seen nur wenige Minuten vom Ort Banff. Man kann sie entweder vom Viewpoint an der Hauptstrasse aus bewundern oder gleich mit dem Auto zum See runter fahren. Wer Glück hat kann die Reflektion von Mount Rundle im ruhigen See fotografieren. Die Seen-Landschaft kommt besonders gut zum Sonnenaufgang zur Geltung. Ein Panorama, dass ich als wahnsinnig abwechslungsreich empfand und sich für unzählige Fotomotive anbietet.
Lake Louise: Hike zum Lake Agnes Teahouse
Der Lake Louise und ich, wir sind irgendwie keine richtigen Freunde geworden. Aber: der Hike zum Lake Agnes Teahouse lohnt sich trotzdem. Der tiefgrüne See ist wohl der meistbesuchte in den Rockies, hier bist du NIE (!) alleine. Aber wie so oft, lohnt es sich den Massen zu entfliehen und nach ein paar Schritten weg vom Viewpoint versöhne ich mich mit diesem Hot Spot.
Unser Hike hat uns 2016 hoch bis zum Lake Agnes Teahouse geführt. Ok, ich will nicht versprechen, dass du alleine auf dieser Wanderung bist, denn auch die ist ausserordentlich beliebt. Aber es ist allemal besser, als unten am Viewpoint mit all den iPad-Touristen. Auch das Teahouse beim Lake Agnes ist in der Hochsaison sehr gut besucht, einen Platz zu ergattern würde ich dir trotzdem empfehlen, denn die Scones und das Hummus Sandwich sind die perfekte Stärkung.
Der Hike ist one way 3.8 km lang und hat einen Höhenunterschied von 433 Meter. Ganz viele weitere Infos zum Trail findest du hier.
Yoho Nationalpark to dos
Hach wie sehr der Yoho Nationalpark doch unterschätzt wird. Dabei liegt er direkt neben dem berühmtem Banff Nationalpark und bietet neben wundervollen Seen auch weitere Hot Spots. Der Park liegt übrigens noch in der Provinz British Columbia, während Banff Nationalpark bereits zu Alberta zählt.
Emerald Lake im Yoho Nationalpark
Tolle Seen sind irgendwie mein Ding. Und der Emerald Lake ist neben Lake O’Hara (dazu unten mehr), dass Schmuckstück im Yoho Nationalpark. Der petrol-farbene See lädt wie viele seine Art zum Kanu fahren ein. Das Gute ist, die Miete ist hier nicht ganz so überteuert (CA$ 70.-) wie am Moraine Lake (CA$ 105.-) oder gar am Lake Louise (CA$ 115.- pro Stunde). Eine Runde mit dem Kanu auf dem wunderschönen See drehen und den Touristen am Steg entkommen lohnt sich also. Aber Achtung, gleichmässig paddeln ist gar nicht so einfach. Mehrere Wandermöglichkeiten rund um den See sind natürlich auch vorhanden, wir mussten uns nach der „anstrengenden“ Paddelei aber erstmal erholen. 😉
Yoho Nationalpark to do: Natural Bridge
Die Natural Bridge liegt entlang der Emerald Lake Road am Kicking Horse River. Ein kurzer Fotostopp vom oder zum Emerald Lake liegt also allemal drin, am besten am frühen morgen oder abends, um die Touristen-Busse zu vermeiden. Die Natural Bridge ist ein Bogen, den der türkis-farbene Fluss durch die Kalksteinschicht gefressen hat. Das umliegende Berg-Panorama ist quasi das Tüpfchen auf dem i.
Yoho Nationalpark to do: Takakkaw Falls
Warum kommt mir bei den Takakkaw Falls bloss immer Shakira in den Sinn? Es ist ein absoluter Zungenbrecher für mich, weshalb ich sie vorsichtshalber einfach in Waka-Waka Falls umgetauft habe. Aber Spass bei Seite… ich bin eigentlich kein Wasserfall-Fan, aber die Anfahrt zu den Falls ist schon ein Highlight für sich. Eine kurze Passage ist nämlich so Steil und eng, dass RV’s hier ihre Mühe haben. Der Besuch empfiehlt sich also nur mit dem normalen Auto. Wer mutig ist kann übrigens auch entlang der Falls in die Höhe kraxeln. Nichts für mich, ich geniesse den Anblick lieber aus sicherer Entfernung aus den Red Chairs.
Lake O’Hara im Yoho Nationalpark
Der Lake O’Hara ist leider meiner nicht sehr früheren Recherche zum Opfer gefallen. Denn hier kommt man nur mit einer Bus-Permit hin, die jeweils im Frühling für die kommende Saison gekauft werden kann. Der Shuttle fährt täglich mehrfach und nur wer ein gültiges Ticket hat, darf Lake O’Hara erkunden. Ok zwar nein, so ganz stimmt das nicht. Du kannst gerne auch den unspektakulären Weg (die vom Shuttle befahrene Strasse) bis zum See laufen (11 km oneway!) oder sie mit dem Fahrrad zurücklegen. Sie ist einfach alles andere wie spannend. Also besser du ergatterst dir eines der heissbegehrten Shuttle-Tickets, wenn sie im Frühling auf der Website buchbar sind. Achtung: Ausverkauft innerhalb Minuten!
6 Comments
Wunderschoene Bilder und super Vlog, thank you for the travel inspiration ♥
Lieben Dank Karin, freut mich dass es dir gefällt. 🙂 die Rockies sind echt traumhaft!
Danke Nicole für deinen Vlog! So schöne Fotos ❤??? Ich liebe Kanada ?
Glg Natalie
Danke für’s Reinschauen Natalie…. <3 und für die lieben Worte.
Hallo Nicole,
habe Deine „Geheimtipps“ mit Interesse gelesen, einige davon durfte ich auch schon besuchen. Habe über Deinen humorigen Schreibstil schmunzeln müssen. Auch finde ich gut, dass Du mehrfach erwähnst, dass es in den Rockies mitunter von anderen Reisenden wimmelt, auch wenn die „Reiseführer-Prosa“ das gern verschweigt. Zudem stimme ich Dir zu, dass die Zahl der Leute proportional zur Entfernung vom Parkplatz nachlässt 🙂
LG
Stefan
Lieber Stefan, herzlichen Dank für deinen Kommentar. Die Rockies sind wunderbar gell, wenn nur die vielen Menschen nicht wären. Aber die Natur entschädigt dann trotzdem. Danke dir! Lieber Gruss, Nicole