Das Tolle an diesem Langzeit-Projekt „Ich-fahr-jetzt-von-Europa-nach-Asien“ ist, dass man jederzeit nach Lust und Laune weiterfahren weitermachen kann. Und so machten wir uns für ein verlängertes Mini-Wochenende auf nach Belgien. Die Haltestellen auf dieser 9. Etappe? Von Brüssel ging’s nach Spa, weiter zu Löwen und zurück nach Brüssel.
EurAsia ist ein Langzeitreiseprojekt von Co-Bloggerin Andrea, die neu unter Wunderberry.ch bloggt. Weitere Beiträge zu diesem Projekt, findet ihr ab sofort auf ihrem eigenen Blog. Die bisherigen Beiträge zur EurAsia-Tour:
➜ Part 9: Eine kleine Rundreise in Belgien
➜ Part 8: von Edinburgh nach Brüssel mit dem Zug
➜ Part 7: von Paris bis Edinburgh mit dem Zug
➜ Part 6: Frankreich – Local Tipps aus Paris, Montpellier und Lyon
➜ Part 5: Etappe von Bordeaux nach Paris
➜ EurAsia: von Europa bis nach Asien mit dem Zug, ein Langzeit-Reiseprojekt
Von Brüssel nach Spa
Brüssel war mein letzter Stopp. Folglich geht’s ab hier weiter. Da das Wetter an diesem kalten März Wochenende leider alles andere als gut war, machten Monsieur und ich uns sogleich weiter auf nach Spa. Rund 1.5 bis knapp 2.15 Stunden dauert die Fahrt. Was zur Hölle macht man in Spa? Spa dänks ☺. Monsieur ist gottlob auch nicht der grosse Formel1-Fan und so konnten wir die Rennstrecke ignorieren und uns gleich dem wichtigsten Teil widmen.
Wellness-Tipp in Belgien: Spa in Spa
Wir sind eher spät dran gewesen und es reichte nur noch für einen mickrigen Burger beim Harrold’s – World of Burger. Nun der Hunger wurde gestillt, der Gaumen aber nur bedingt gepflegt.
Gleich danach bezogen wir unser Hotelzimmer im Radisson Hotel Spa. Das allerbeste an diesem Hotel? Es verfügt via Direktlift einen Direktzugang zu den bekannten Thermalquellen in Spa. Einfach genial das man das Hotel im Bademantel verlassen kann und dann gleich im Hallenbad ist. ✌???
Am nächsten Tag war das Wetter übrigens so grottig, dass wir selbstverständlich nicht die einzigen im warmen Nass waren. Zum Glück kein vollumfänglicher Fleischmarkt; aber doch etwas gar gut gefüllt. So geniessen wir das Sprudelwasser, die Sonne, die sich doch ab und an mal durch den Nebel kämpft und die Zweisamkeit.
Tipp Abendessen in Spa, Belgien: L’auberge Spa
Tja viel mehr können wir von Spa aber dann auch nicht erzählen. Es war einfach zu kalt.
Immerhin kann ich mit einem französisch-belgischen Restaurant-Tipp dienen:
Das „ L’auberge Spa“: Von Käse, der sich in Schale geworfen hat, zu belgischen Pommes mit einem guten Stück Fleisch, bis hin zu einem Cheesecake-Sandwich. Das war echt super lecker. Das Restaurant befindet sich nur wenige Minuten vom Radisson Hotel entfernt.
Städte-Tipp Belgien: Löwen
Die Stadt mit den vielen verschiedenen Namen und Sprachen. Französisch (Louvain), Deutsch oder dann auch Flämisch (das belgische Niederländisch; Leuven). Rund 1.5h Stunden dauert die Zugfahrt dahin. Bis jetzt bin ich ganz begeistert von den belgischen Zügen, auch wenn nur die Bahnhöfe WLAN besitzen. Angekommen in Löwen herrschte leider immer noch dieser saukalte Wind, so dass wir uns mehr drinnen als draussen aufgehalten haben. Unser Hotel war eines der teuersten auf Platz. Mit CHF 120.00 fürs edle Doppelzimmer aber immer noch mehr als preiswert für ein Viersterne-Haus: Tafelrond – The Fourth . Nun vielleicht liegt’s ja da dran, dass wir nicht gerade die Top-Reisezeit erwischt haben ☺. Es ist aber wunderschön und stilvoll eingerichtet. Dieses Hotel verfügte übrigens über einen HotelKatalog an weiteren schönen Häusern und war somit zugleich Wegweiser für EurAsia Part 10. Dazu nächstes Mal mehr.
Ich habe selten so viel Zeit in der Hotel Lobby oder in der Lounge verbracht wie hier. Nach einem kurzen Stadtbummel sind wir immer wieder im Hotel gelandet. Einfach so um in einem dieser zahlreichen Sessel zu versinken und Kaffee Baileys zu schlürfen.
Nur das Frühstück vermochte uns nicht zu überzeugen. Beim Check-Out und der Frage, ob wir denn alles super gefunden hätten – haben wir ehrlich geantwortet – und prompt die Kosten für das Frühstück zurückerhalten. Wow. Das nenn ich mal Service.
Löwen: Unistadt und ein köstliches libanesisches Restaurant
Ich mag Unistädte; nicht umsonst habe ich meinen englischen Sprachaufenthalt in Cambridge und den französischen in Bordeaux (ja, ok und der Wein) absolviert. Und auch hier ist das nicht anders. Ich war vor sehr langer Zeit schon einmal Ende Sommer hier und die Altstadt lebte nur so von den Studenten.
Stefan ist hier schon auf der Suche nach der besten Waffel. Finden tun wir die hier allerdings noch nicht. Ein Leerlauf. Wir versuchen dann unser definitives Glück in Brüssel.
Fürs Abendessen entschliessen wir uns für das libanesische Resti Karamna. Hummus, Pita und Falafel sind meine zweitbesten Freunde. Wir schlendern durch die Strassen, verweilen in den grossen und kleinen Läden und geniessen das unbeschwerte Dasein.
Letzter Halt EurAsia Part 9: Brüssel
Wir nehmen gar einen früheren Zug in die Hauptstadt von Belgien als ursprünglich geplant, denn draussen regnet es immer noch aus allen Kübeln und nicht mal Schirm und Kapuze vermögen das kühle Nass abzuhalten. Aktuell wünschen wir uns das warme Wasser von Spa zurück. Aber das Leben ist kein Ponyhof und so schleppen wir uns durch Wind und Wasser. Leider gibt es keine direkten Züge von Löwen nach Brüssel und so steigen wir in Verviers um. Aber hallo, das hat sich absolut gelohnt. Ein schmucker alter Bahnhof, an welchem sich ein Umstieg echt mal lohnt. Nach kurzer Zeit gings dann auch schon weiter nach Brüssel.
Hoteltipp in Brüssel: 9Hotel
Das 9hotel in Brüssel liegt sehr gut und weist eine schöne Innendekoration auf. Ein schmuckes 3*Hotel, dass auf alle Fälle wieder besucht werden will. Und die Backstein-Wand macht sowieso extra Freude.
Essenstipps in Brüssel: Steak, Waffeln und Brunch
Steak gefällig? Dann unbedingt beim Carnivore Charcoal Grill vorbeischauen. Mega feine Vorspeisen, Trüffelpommes und gegrillte Spargeln. Das ist sensationell. Ich liebe Trüffel und ich kann nicht abstreiten, dass ich gar manchmal nach diesen google, nur damit ich diese endlich mal wieder auf den Teller erhalte. Die Walliser Restaurant geizen leider eher damit.
Das Dessert muss man dann aber unbedingt bei Maison Dandoy einnehmen. Die Waffeln sind sensationell und können in vielen Varianten bestellt werden. Nur etwas Zeit muss man mitbringen, denn wer nicht gerade um 11 Uhr hingeht, muss mit mindestens 20 Minuten Ansteh-Wartezeit rechnen und dann dauerts nochmals solange bis die Waffel auf dem Tisch liegt. Aber wir haben ja Zeit.
Zwischendrin beschäftigen wir uns übrigens mit etwas anderem als essen. Wer durch die Strassen von Brüssel streift, der wird immer wieder Comic-Street-Art antreffen. Insbesondere Tim und Struppi. Das Comic-Museum begehen wir nicht. Ich war vor 10 Jahren mit meinem besten Freund dort – und unseren mormonischen Couchsurfer-Anbieter. Kleiner Exkurs: Ich danke den beiden noch heute, dass sie mir in aller Art und Weise gezeigt habe, dass ich nie zum Mormonentum (sorry, no offense) konvertieren werde. Ausser ich werde ein männliches Pflegma, komme nach der Arbeit nach Hause und werfe die Jacke immer auf den Boden, so dass Frau sie dann auflesen mag! (…).
Am Tag danach waren wir auf der Suche nach Frühstück. Und wie immer überlasse ich das Essen nur selten dem Zufall:
Auf der Suche nach einem feinen Egg Benedict? Dann lohnt sich ein Brunch im Peck 47. Egg Benedict zweimal, bitte! 🙂
Und während ich diese Worte hier so tippe, dann denke ich ein kleines bisschen, was für eine langweilige Abfolge unspektakulären Ereignissen dieser Post geworden ist. Genau das war es aber, was ich in diesem Moment brauchte. Den Monsieur, ein wenig Off-Zeit und gutes Essen. Für einmal ging nichts schief – keine Zugverspätung, kein „mit-dem-Gepäckstück-im-Drehkreuz-stecken-bleiben“ und kein anderes Vorkommnis. Nein einfach sein und den Augenblick geniessen. Da war die 10. Etappe dann schon um einiges aufregender. Positiv wie negativ ☺ Mehr beim nächsten Mal auf der Etappe: Brüssel – Amsterdam ?.